Nach dem Frühstück fuhren wir ein paar Kilometer zur Cheetah Ranch. Dieses Anwesen genießt hier in der Region große Anerkennung. Denn man kümmert sich um den Arterhalt von Geparden und Servalen.
Studien zufolge sind Geparden vom Aussterben bedroht, wenn keine drastischen Erhaltungsbemühungen unternommen werden. Aufgrund der extrem niedrigen Bestandszahlen hatten die wilden Geparden sehr wenig Paarungsmöglichkeiten, was die Gefahr der Inzucht mit sich brachte. Die Inzucht führte zu vielen Defekte in den Genen sowie zu einem geschwächten Immunsystem. Dem will das Daniell Cheetah Project entgegenwirken.
Das Projekt nahm im Jahr 2001 seine Arbeit auf. Seitdem hat nicht nur die Anzahl der Geparden zugenommen, sondern auch andere Wildtierarten konnten gesund vermehrt werden. Um Inzucht zu vermeiden arbeiten sie mit anderen Zuchtprogrammen in Südafrika zusammen, um neue Blutlinien zu etablieren. Der Betreiber hatte auch erkannt, wie wenige Menschen sich des Problems in der hiesigen Tierwelt bewusst sind. Darum hatte er vor langer Zeit die Türen der Zuchtanstalt geöffnet. Auf einer etwa einstündigen Tour werden Besuchern die Hintergründe seiner Arbeit vermittelt. Die geringen Gebühren fließen wieder in das Naturschutzprojekt zurück.
Auch wir sind etwas schlauer geworden. Leider war es an unserem Tag sehr heiß. Das machte die Tour anstrengender, aber auch die Tiere hatten sich größtenteils zurück gezogen. Zum Glück zog in etwa 400 Metern Entfernung eine Schafherde vorbei. Das weckte zumindest bei einer Gepardendame Interesse und sie kam kurz aus ihrem schattigen Platz in unsere Richtung.
Der Ort an sich war schon sehr urig und fotogen. An die Rezeption sind ein kleines Restaurant und ein Verkaufsladen angeschlossen.
Damit auch nicht die Pflanzenfresser zu kurz kommen, hatten wir für den Nachmittag eine Wanderung zu den Giraffen gebucht. Das fand auf dem Gelände der Lodge statt. Mit einem Safariwagen ging es für die Hausgäste in das unwegsame Gelände. Vorbei an Impalas, Nyalas und Dassis ging es über einen ausgetrockneten Fluss zu der kleinen Giraffenherde.
Unser Guide erklärte uns, dass wir mit dem Auto nicht als Gefahr wahrgenommen werden. Wenn wir den Wagen verlassen, sollten wir unbedingt als Gruppe geschlossen bleiben. Die Tiere entfernen sich erst, wenn jemand sich absondert und dann als Einzelperson wahrgenommen wird. So kamen wir ganz nah ran, vielleicht trennten uns nur zwei bis drei Meter.
Wir blieben bis kurz vor Sonnenuntergang. Der Ranger erklärte auch, dass Giraffen selten ihr biologisches Alter erreichen. Sie sind den größten Teil des Tages mit Fressen beschäftigt. Dabei nutzen die Zähne mit zunehmenden Alter soweit ab, bis die Nahrung nicht mehr zermahlen werden kann. Dann nehmen sie rapide ab und sind dem Hungertod nahe. So werden sie schnell Opfer anderer Tiere, durch die sie gefressen werden.
Nach dieser Runde fuhren wir wieder zur Lodge, wo wir gemeinsam das Diner einnahmen. Es war Bobotie, ein Hackfleischauflauf. Die Portionen waren für uns alle wieder einmal zu groß.
Kommentar hinzufügen
Kommentare