Reconciliation day 🇿🇦 - Versöhnungstag. Vor 30 Jahren, am Samstag, dem 16. Dezember 1995, feierte Südafrika zum ersten Mal den Nationalen Versöhnungstag. Er symbolisierte das gemeinsame Bekenntnis der Südafrikanerinnen und Südafrikaner mit einer jahrhundertelangen Geschichte von Unterdrückung, Spaltung und Gewalt zu brechen und einen neuen Weg einzuschlagen – einen Weg des Zuhörens, des Erinnerns und des Miteinanders.Der südafrikanische Versöhnungstag wurde bewusst auf den 16. Dezember gelegt, ein Datum, das zuvor tief mit Konflikten verbunden war. Für viele Afrikaner war es der „Tag des Gelübdes“, der an die Schlacht am Blood River erinnerte. Für viele Schwarze Südafrikaner markierte er die Gründung von Umkhonto we Sizwe (MK), des bewaffneten Flügels des ANC. Was einst trennte, sollte nun verbinden: ein Tag der Gegensätze wurde in ein Symbol für eine gemeinsame Zukunft verwandelt – für Vergebung, Heilung und Nationenbildung.Versöhnung bedeutete dabei nie das Vergessen, sondern das mutige Anerkennen von Schmerz und Verantwortung. Sie bedeutete, einander zuzuhören, ohne die Vergangenheit zu leugnen, und dennoch den Blick nach vorn zu richten. In diesem Geist wurde der Versöhnungstag zu einem stillen, aber kraftvollen Versprechen: dass ein Land nur dann heilen kann, wenn seine Menschen bereit sind, sich gegenseitig als gleichwertig anzuerkennen.Heute wird der 16. Dezember nicht nur auf nationaler Ebene begangen, sondern auch im Kleinen, im Alltag der Menschen. Familien und Freunde nutzen den Tag, um alte Streitigkeiten beizulegen, aufeinander zuzugehen, sich zu entschuldigen und neu anzufangen. Man trifft sich, teilt Geschichten, reicht einander die Hand – oft leise, oft unspektakulär, aber mit großer Bedeutung. So lebt der Versöhnungstag weiter: als Erinnerung daran, dass Frieden nicht einmal erreicht und dann bewahrt wird, sondern jeden Tag neu entsteht – durch Menschlichkeit, Mut und die Bereitschaft zur Versöhnung.Und so endet der Versöhnungstag nicht nur in stiller Reflexion, sondern auch in Freude. Viele Menschen putzen sich heraus, ziehen ihre schönsten Kleider an und feiern das Leben und das neue Miteinander. Auf Straßen und Plätzen, in Kirchen, Gemeindehäusern und Familienkreisen wird gelacht, getanzt und gemeinsam gegessen. Die festliche Kleidung wird dabei selbst zum Symbol: Sie zeigt Würde, Hoffnung und den Stolz auf eine gemeinsame Zukunft. Versöhnung darf schwer sein – aber an diesem Tag darf sie auch leicht sein, farbenfroh und voller Lebensfreude. Danke an Jörg Caluori (www.townshiphelp.ch) für diese Erklärung.Wir verbrachten unseren letzten gemeinsamen Tag inmitten dieser Feierlichkeiten. Eine besondere Veranstaltung hierzu ist uns nicht aufgefallen. Den Geist dieses Feiertages sollten wir alle ruhig in uns aufnehmen, denn nur in der Versöhnung liegt die Kraft und die Chance auf ein gutes Miteinander.Wir nutzten den Tag für ein paar letzte Erledigungen. Wir steuerten zwei Weihnachtsmärkte an und waren gespannt, was uns dort erwartete. Beide lagen im Großraum Kapstadt.