Der wohl weltweit berühmteste Berg bei Kapstadt ist der Tafelberg. Sie werben bereits seit Jahren damit, eines der offiziellen sieben Naturwunder der Erde zu sein. Dann stehen die nächsten sechs Reiseziele ja fest ;-)
Beim Frühstück im Hotel hatte ich Onlinetickets für 11:00 Uhr gebucht. Und zwar Tickets mit Fasttrack. Das erwies sich am Ende als die genialste Entscheidung. Mit der App ging alls bequem übers Smartphone. Mit dem Wagen fuhren wir zu einem Park & Ride Parkplatz, somit war das erste Chaos, also Parkplatzsuche, umschifft. Mit dem Bus kamen wir um 10:00 Uhr an der Talstation an. Eine Stunde zu früh, trotzdem durften wir an der langen Warteschlange vorbei in die nächste Gondel steigen. Das zweite Chaos war somit auch umschifft.
Selbst die Fahrt mit der Gondel war ein Erlebnis. Sie drehte sich während der Fahrt um 360 Grad. Die Aussicht war jetzt schon fantastisch. Der Blick auf Kapstadt oder den Lions Head bei bestem Wetter und fast ohne Wind, es war einfach toll.
Oben angekommen war es voll mit Menschen. An der Bergstation befand sich eine Bar und ein Restaurant. Hier knubbelte sich alles. Die meisten Touristen hielten sich nur hier und auf den folgenden 400 Metern auf. Dementsprechend war es ziemlich überfüllt.
Die wenigsten Besucher machen hier eine Wanderung. Der höchste Punkt des Tafelbergs ist der Maclear's Beacon mit einer Höhe von 1.087 Metern, der sich am östlichen Ende seines flachen Plateaus befindet und nach dem Astronomen Sir Thomas Maclear benannt ist, der dort 1843 ein Leuchtfeuer errichtete. Wir machten uns zu Fuß auf, dieses Hochplateau zu erkunden. Neben Eidechsen und Dassies gab es hier eine tolle Pflanzenwelt. Darunter auch Pflanzen, die weltweit nur hier zu sehen waren.
Kaum jemand macht sich die Mühe, den teilweise beschwerlichen Weg zu gehen. Stellenweise musste auch geklettert werden, den die Hochebene hat auch eine steil abfallende Einkerbung. Am höchsten Punkt angekommen waren wir fast allein. Nur eine Frau in unserem Alter ruhte sich in der Sonne aus. Sie wartete auf ihren Sohn, der bald hier vorbeikommen sollte. Der Sohn befand sich auf einer 24 Stunden Wanderung. Sie hatte eine Stärkung für ihn dabei.
Nach dem Rückweg zur Gondelstation stärkten wir uns auch, zumindest was den Flüssigkeitshaushalt anging. Und neben viel Wasser durfte auch ein kleines Bier sein. Essen wollten wir nichts. Dazu lieber an die Waterfront oder zurück zum Bloubergstrand. Also auf zur Gondel.
Was für ein Andrang. Die Menschenschlange für die Abfahrt war etwa 400 Meter lang. Es wurden Sonnenschirme an die Wartenden verteilt, weil sie dem wolkenlosen Himmel ausgesetzt waren. Glücklicherweise hatte ich nicht an der falschen Stelle gespart. Inge und ich passierten die Warteschlange und begaben uns direkt zum Fast Track Schalter. Und schwupps waren wir bei der nächsten Abfahrt dabei. Die Zeitersparnis bei der Auf- und Abfahrt betrug insgesamt locker zwei Stunden. Das letzte Chaos war umschifft.
Dann ging es wieder durch das Verkehrsgewühl der Innenstdt von Kapstadt. Es sollte hier vielleicht einen Weihnachtsmarkt geben? Vielleicht eine Idee für den nächsten Tag?
Vor Erreichen der Autobahn kamen wir an der unfertigen Brücke vorbei. Mitten im Verkehrsgewühl standen hier zwei Bauruinen. Mythos "die unfertigen Brücken von Kapstadt". Es gibt viele Legenden dazu. Der Bau der Foreshore Freeway Bridge begann in den frühen 1970er Jahren, wurde jedoch 1977 abgebrochen und das Bauwerk bisher nicht vollendet. Zwischen den gebauten Rampen an den Enden der Brücke fehlen etwa 260 Meter. Gerüchte besagten, es habe ein Rechenfehler der Ingenieure vorgelegen. Ebenso wurde die Möglichkeit finanzieller Schwierigkeiten oder das Abnehmen der Verkehrsbelastung Ende der 1970er Jahre als Ursache in Betracht gezogen. Auch ein Ladenbesitzer, der sein Land nicht für den Brückenbau veräußern wollte, kursierte als Grund für den Abbruch des Baus. Als gesichert nachgewiesen gilt jedoch keine der Erklärungen (Wikipedia).
Wir machten noch ein paar Besorgungen. Unser Gepäck war deutlich angewachsen und das Gewicht zu hoch. Wir waren mit zwei Koffern angereist. Beim Online Check In konnten wir sehen, dass jeder von uns 2 mal 23 Kilogramm aufgeben durfte. Also noch schnell einen kleinen Koffer für das Übergepäck gekauft. Unser Tour Wagen bekam seine erste Wäsche, während wir Shoppen waren.
Ein Waschplatz in der Tiefgarage des Einkaufszentrums. Mit einer WhatsApp Benachrichtigung zum Status der Pflegebehandlung. Der Service von "Thunder Brothers Car Wash" war schnell und gründlich.
Jetzt blieb nur noch der Dienstag für letzte Erledigungen, Kofferpacken und vielleicht noch einer kleinen Unternehmung. Mal wieder wurde nicht alles geschafft, diese sechs Wochen vergingen wie im Flug.
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