Horrorfahrt im Regen

Veröffentlicht am 29. November 2025 um 10:26

Knysna hatten wir bei leichtem Regen verlassen. Für die Fahrt zum nächsten Ziel wurden überwiegend Autobahnen genutzt. Leider war die N2 in den ersten 280 Kilometern nur einspurig für jede Richtung zu befahren. Mit der Zeit wurde der Regen immer heftiger. Es durfte 120 km/h gefahren werden, allerdings teilten wir uns die Fahrbahn mit Lkw. Und die fuhren zwischen 60 und 100 km/h. Das Fahren bei Starkregen war anstrengend. Ein großes Stück hingen wir hinter einem langsamen Lkw. Kaum Sicht, so war ein Überholen lange Zeit nicht möglich.

Manche Überholmanöver der anderen Fahrer waren haarsträubend. Zweimal sahen wir ein "Elefantenrennen", also ein Lkw zieht an einem anderen vorbei. Und das bei der beschränkten Sicht durch den Starkregen. Man konnte überhaupt nicht weit genug sehen, um Gegenverkehr auszuschließen. Wahrscheinlich zwingen sie entgegenkommende Fahrzeuge auf den Seitenstreifen auszuweichen. In den beiden Fällen gab es glücklicherweise keine anderen Fahrzeuge.

Bei 280 Kilometern machten wir eine Pause. Es wurde getankt und der Luftdruck überprüft. Alle Reifen im grünen Bereich. Also weiter in Richtung Port Elisabeth. Ab hier war die N2 zweispurig für jede Richtung. So ging es ab dort flott voran.

Es gab eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes für unser Zielgebiet. Von der N2 führt eine Regionalstraße ab Port Elisabeth ziemlich schnell zum Addo Nationalpark, wo wir eine Unterkunft gebucht hatten. Es ist eine Warnung vor möglichen Angriffen und Überfällen auf Mietwagen von Touristen. Ja, ich rede nicht alles schön. Hier gibt es tatsächlich eine High Risk Area. Also nahmen wir den Umweg in Kauf und kamen am frühen Nachmittag wohlbehalten an unserer Unterkunft an. Die hatte ich bereits 2016 einmal gebucht. Damals machte ich Drohnenaufnahmen von der Anlage, die auch lange Zeit auf der Homepage zu sehen waren.

Dieses B&B Gästehaus nennt sich Bydand. Ein früherer Besitzer ging zu Beginn des Ersten Weltkriegs nach Schottland und trat dem Gordon Highland Regiment bei. Das Motto des Regiments lautete „BYDAND“, was so viel wie standhaft bedeutet. Nach dem Kriegsende erwarb er die Farm und benannte sie Farm Bydand, nach dem Motto der Gordon Highlanders. Heutige Gäste haben die Möglichkeit, eine aktive Zitrusfarm zu erleben, die jetzigen Besitzer betreiben eine solche Farm.

Nachdem die Koffer ausgeladen waren gingen wir erst einmal zum Einkaufen. Hunger machte sich bemerkbar und wir folgten einer Empfehlung unserer Gastgeber. Wir gingen ins Molo Lolo Restaurant. Wie wir sofort feststellten, war das eine Spur zu nobel für uns. Innerhalb einer gesicherten Anlage lag ein luxuriöser Hotelkomplex mit allem Drum und Dran. Und einem wirklich vorzüglichem Restaurant.

Direkt nach der Einfahrt bekamen wir einen Parkplatz zugewiesen. Der junge Aufseher stellte sich mit Namen vor und registrierte unsere Fahrzeugdaten. Dann begleitete er uns zum Restaurant und übergab uns dort einem Mann, der die gesamten Vorgänge im Restaurant und das Personal im Auge behielt. Auch dieser stellte sich mit Namen vor.

Wir bekamen einen Tisch in der Nähe der Küche, es ist eine offene Küche. So duftete es bereits herrlich. Insgesamt drei Kellner / Kellnerinnen waren für uns und die Nebentische zuständig. Alle stellten sich vor und versprachen uns, dass sie auf uns acht geben würden und kein Wunsch unerfüllt bleiben würde. Mir war das eine Spur zu viel des Guten.

Als Hauptgericht hatten wir uns beide das Pulled Beef ausgesucht. Herrlich gezupftes und zartes Rindfleisch mit brauner Soße, Nudeln und Gemüse. Da war selbst Inge, die ja aus der Gastronomie kommt, hin und weg.

Satt, müde und erschöpft ging es zur Unterkunft zurück, wo es schnell zu Bett ging. Das rechtzeitige Schreiben des aktuellen Blogs scheiterte an dem doch sehr langsamen Internet hier.

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Kommentare

Sabine Holfert
Vor einem Monat

Das war ja ein stressiger und aufregender Tag für euch. Dafür wurdet ihr dann aber mit einem tollen Abendessen verwöhnt.