Mein persönliches Highlight dieser Reise sollte der Addo Elephant Park werden. Und er wurde es natürlich auch. Der Park liegt etwa 70 Kilometer nordöstlich von Gqeberha (früher Port Elisabeth). Der Elefanten-Nationalpark ist mit 1790 km² der drittgrößte Nationalpark in Südafrika.
Der Nationalpark wurde 1931 zum Schutz der elf letzten überlebenden Elefanten der Region eingerichtet, die bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht zum Opfer von Elfenbeinjägern oder Farmern geworden waren. Im Addo-Busch wurde das seitdem mehrfach erweiterte Wildreservat eingerichtet. Im Jahr 1954, als es 22 Elefanten gab, ließ der damalige Parkmanager Graham Armstrong eine Fläche von 2270 Hektar mit Elefantenzäunen umgeben. Im Jahr 2004 lebten im Park etwa 350 Elefanten, im Jahr 2006 wurden bereits knapp über 400 Elefanten gezählt. 2022 waren mittlerweile über 600 Elefanten im Park anzutreffen. Langfristig soll der Addo Elephant Park auf eine Größe von 3600 km² anwachsen.
Die Akkus waren geladen, die Speicherkarten geleert. Also los. Am Haupttor wurden alle Fahrzeugdaten erfasst, mein Führerschein und Inges Reisepass per Foto dokumentiert. Nach der Durchsuchung des Autos durften wir passieren. Keine Drohnen, keine Waffen, darum gab es diese Maßnahmen. Kurz darauf erreichten wir den Bereich mit einer Rezeption, dem Shop, Toiletten und einem Restaurant, dem wohl vertrauten Cattle Baron. In der Rezeption wurden unsere Daten erneut erfasst und umgerechnet 50 Euro als Eintritt erhoben.
In diesem Areal konnte man sich noch frei bewegen. Ich führte Inge erst einmal in ein kleines Museum über die Geschichte des Parks und zu einem Beobachtungspunkt (Hide), wo sich bereits ein paar Elefanten an einer Wasserstelle aufhielten.
Im Museum ist der präparierte Schädel von Hapoor zu sehen. Hapoor war ein sehr dominanter und später auch aggressiver Bulle. Er riss am Ende Zäune ein und griff Menschen an. Er wurde dann auf Anordnung des damaligen Managers erlegt. Nach ihm ist die schönste und größte Wasserstelle des Parks benannt, dazu später mehr.
Dann ging es los. Eine letzte Kontrolle unserer Eintrittspapiere und der Park stand uns als Selbstfahrer offen. Es gab asphaltierte Wege aber auch Schotterpisten. Wir drehten einige Runden und machten viele Fotos und Videos. Jetzt lasse ich ein paar Fotos auf euch wirken.
In mehreren Gruppen kamen sie zum Wasser, dem Hapoor Dam. Die Interaktion der Gruppen ist ein tolles Erlebnis. Immer eine Gruppe ist am Wasser und im Umfeld warten die anderen. Sie rücken nach, wenn die Wasserstelle wieder frei ist. Dann wird getrunken oder ein Schlammbad genommen. Und wir, sowie die anderen Touris, stehen mittendrin. Das Auto wird nicht als Bedrohung wahrgenommen. Man steht dabei und wird umrundet. Teilweise mit Neugier aber oft einfach nur akzeptiert. Das sanfte Atmen und Grummeln der Tiere ist eine unbeschreibliche Geräuschkulisse.
Natürlich gab es noch andere Tiere. Zebras zum Beispiel. Oder Vögel. Oder Tausendfüßler, Dungbeatles (Käfer) und vieles mehr. Und auch verschiedene Antilopenarten. Wir hatten uns an diesem Tag auf die Elis konzentriert.
Und dann passierte es. Katastrophe 1 von 2. Ein Stein, auf einer Schotterstraße. Hier war ja alles voller Steine. Der war aber größer. Da komme ich vorbei. Leichtes Ausweichmanöver eingelenkt. Es hatte nicht gereicht. Ich erwischte ihn noch mit dem linken Vorderreifen. Nichts passiert, dachte ich noch. Nach wenigen Minuten meldete das Display Druckverlust vorn links.
Der Reifen wurde schnell platt. Anhalten in der Pampa, wo Aussteigen verboten ist? Zählen Notfälle da auch? Reifenwechsel aufs Notrad bei 34 Grad. Wir wollten ja ein wenig Abenteuer, doch das nicht. Nun war es aber da.
Mit dem Notrad ging es erst einmal zum Maincamp. Endlich etwas essen. Und dann zurück zur Unterkunft. Da folgte direkt Katastrophe Nummer 2. Gewitter, Starkregen und Hagel. Plötzlich ging auch der Strom weg. Unsere Handys hatten noch Akku und Empfang, sonst lief nichts mehr. Um uns herum war alles stockdunkel. also ab in die Zimmer und schlafen. Hoffentlich wird es über Nacht wieder gut.