Ein Tag im Museum

Veröffentlicht am 7. Dezember 2025 um 06:49

Die ganze Nacht rauschte das Meer, eine herrliche Geräuschkulisse. Gegen 5 Uhr machten Möwen ein lautstarkes Spektakel. Das dauerte einige Minuten an. Danach nickte ich noch einmal kurz weg.

Beim Frühstück besprach ich mit Inge die heutigen Möglichkeiten. Da viele Dinge davon in der Nähe lagen, konnten wir auf das Auto verzichten. Ein Museumsbesuch und eine Fahrt mit einer Jacht wurden ins Auge gefasst. Der "Bartolomeu Dias Museum Complex" war in wenigen Minuten erreicht. Hier gab es mehrere Themenbereiche. Wir fanden historisches zur Stadt, ein Muschelmuseum, ein Meeresmuseum und vieles mehr. Alles in einem Rundgang auf einem Gelände zu erreichen.

Wir hielten uns an den Plan und starteten beim Getreidespeicher mit anschließendem botanischen Garten. Von hier aus konnte man den riesigen Postbaum sehen. Und die mit ihm verbundene historische Geschichte.

Im Jahr 1500 wurde an diesem Baum ein Brief abgelegt, der andere Seefahrer vor Gefahren auf der Weiterfahrt nach Fernost warnen sollte. Dieser Brief wurde in einem Schuh an diesem Baum abgelegt. Im Jahr 1501 fand der Befehlshaber der dritten Ostindien Flottille Da Nova diesen Brief, als er auf dem Weg nach Indien war. Es ging um Gefahren beim Passieren von Kalkutta.

Für Südafrika war klar, dass dieser Baum nun das erste Postamt des Landes war. Noch heute können dort Briefe aufgegeben werden. Und Da Nova ließ aus Dankbarkeit für diese Warnung eine kleine Kapelle errichten. Diese befindet sich nicht mehr dort. Als Erinnerung ist ein Holzkreuz aufgestellt. Der weitere Rundweg führte uns zum Muschelmuseum.

In diesem Museum ging es um den Schutz der Meere und um die Verarbeitung der Muscheln zu Haushaltszwecken oder als Schmuck und Verzierung. Eine Vitrine zeigte die Bedeutung der Jakobsmuschel für den Jakobsweg von Frankreich nach Santiago de Compostela. Es waren auch Aquarien mit Fischen oder einem Oktopus aufgestellt. Der Name des kleinen Oktopus ist Soyama Thyupha Ngwane. Was es bedeutet und welche Sprache es ist stand nicht dabei.

Draußen ging es weiter zu einem Maleiengrab. Es wird vermutet, dass ein gut gestellter Muslime auf einer Schifffahrt verstarb und hier beigesetzt wurde. Das Grab ist nach Mekka ausgerichtet.

Auf dem Weg zur nächsten Station störten wir versehentlich zwei Vögel, die sich gut getarnt ausruhten. Es waren nachtaktive Kaptriel Vögel. Ein Wattvogel, der sich durch sein Gefieder kaum von der Umgebung abhebt. Sie haben uns angefaucht, bis wir endlich weiter gingen.

Auf dem Rundweg konnten wir noch einmal ein schönes Foto von unserem Hotelzug machen. Die beiden grünen Waggons sind die Luxussuiten, Royals genannt.

Wir kamen an den Munrohoek Häusern vorbei. Diese wurden um 1830 errichtet und zählen mit zu den ältesten Gebäuden von Mossel Bay. Direkt nebenan lag eine Wasserstelle, aus der sich damals Seefahrer mit Trinkwasser versorgten. Der Rundweg endete am Meeresmuseum. Hier ist der maßstabsgerechte Nachbau der Dias Karavelle zu sehen. Offenbar wurde das Gebäude um den Nachbau herum gebaut. 

Auf mehreren Ebenen führte ein Rundweg durch dieses Gebäude. Gezeigt wurden Dokumente, Uniformen, Messgeräte zur Navigation und vieles mehr aus dem Alltag der damaligen Seefahrer. Es gab auch viele historische Bilder zur Stadtentwicklung von Mossel Bay.

Der Besuch des Museumskomplexes war sehr abwechslungsreich. Klein aber fein. Nun ging es zum Hafen. Wir wollten eine Kleinigkeit essen und eine Bootsfahrt buchen. Im Hafen waren einige originelle Restaurants zu sehen. Ein London Bus und ein Braai Restaurant erweckten unsere Interesse und lösten Hunger aus. Wir entschieden uns für das Grillrestaurant.

Das Essen war wieder sehr lecker. Das Brot wurde ebenfalls frisch über der Glut gebacken. Inge hatte ein solches Brot mit Käse, Tomaten und Zwiebeln gefüllt. Mich hatte das Chickencurry mehr gereizt.

Wir hatten uns für 14:00 Uhr für einen Ausfahrt mit einer Yacht angemeldet. Darauf freuten wir uns Beide. Nach dem Essen gingen wir zum vereinbarten Treffpunkt. Hier gab es eine Enttäuschung. Da wir die einzigen Interessenten waren, fiel diese Tour aus. Andere Aktivitäten lagen zu weit weg und schließen bald. Also machten wir einen Strandspaziergang mit einer kleinen Einkehr. 

Zwischendurch meldete sich Walter per WhatsApp bei mir um noch einige Details für die Unterkunft ab Sonntag zu klären. Walter betreibt die Marula Lodge in Swellendam, unser nächstes Ziel. Er bestellte auch direkt einen Tisch für uns für das Diner. Sein Service ist einfach super. Ich freue mich, ihn bald wieder zu sehen.

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare.